Das neue Jahr hat begonnen, die Vorsätze sind gefasst, die Pläne geschmiedet. Dauerhaft übersteigerte Ansprüche an sich selbst können jedoch zur Zerreißprobe werden. Dysfunktionale Perfektionisten ringen um das Erreichen irrationaler Ziele und scheitern an diesen. Sie fokussieren ihre Schwächen und überbewerten ihre Fehler. Das wahrgenommene "Versagen" der tatsächlich durchschittlich-überdurchschnittlichen Leistung schwächt den Selbstwert.
Es handelt sich meist um Entwicklungsmuster, bei denen Anerkennung mit Funktionsfähigkeit sowie Leistung assoziiert war. "Du bist nicht wert, weil du bist, sondern weil du kannst." Die Folgen sind oftmals anhaltende Überlastung bis hin zu stressbezogenen Erkrankungen auf psychischer und somatischer Ebene.
Der Schritt aus jenem dysfunktionalen Muster beginnt in der Reflexion der eigenen Biographie. Was hat mich hierher gebracht? Welche erlernten Verhaltensweisen und Glaubenssätze sind hinderlich? Im Verlauf ist es sinnvoll, die eigenen Ziele zu priorisieren. Was ist mir persönlich wirklich wichtig und womit möchte ich mich "schmücken"? Welche Fähigkeiten besitze ich? An welche Grenzen stoße ich? Für welche Lebensbereiche lohnt es sich, meine Energie zu investieren und welche sind entbehrlich?
