Wir bedauern falsch getroffene Entscheidungen. Zu anziehend wäre der Gewinn gewesen, stattdessen heißt es jetzt Veränderung - zu unserer aktuellen Situation oder zu unserer Optimalphantasie. Dabei erzeugen Veränderungen zunächst Angst. Fallen und aufstehen erfordert viel Kraft - zunächst müssen wir die Konsequenz annehmen und schließlich den unbeschrittenen Weg loslassen.
Tatsächlich entspricht der Ort, an dem wir uns befinden der Summe all unserer Entscheidungen. Sie erst machen uns zu dem, was wir sind. So viel einmal zur Vergangenheit... Was die Zukunft betrifft, kann uns Bedauern zu neuen Erkenntnissen führen und in Folge eine Persönlichkeitsentwicklung mit sich bringen. Kurzfristig schmerzhaft, können uns Fehlentscheidungen langfristig weiterbringen, wenn wir uns mit ihnen auseinandersetzen - "kontrafaktisches Denken" entgegen der Faktenlage hilft uns dabei. Während der aufwärts gerichtete Vergleich im Sinne von "wie wundervoll es hätte sein können, hätte ich bloß anders entschieden" mit Reue und Selbstvorwürfen einhergeht, spendet uns der abwärts gerichtete Vergleich Trost - sozusagen "es hätte noch viel schlimmer kommen können, eigentlich schneide ich gar nicht so mies ab". Zusammen genommen können wir daraus enorm viel lernen: Wir können erkennen, was uns wichtig ist und was wir vermeiden wollen. Wir können hinter die Kulissen schauen um zu erfahren, welche Hürden uns den Weg zu unseren Zielen versperren. Wir können uns davor wappnen, ähnliche Fehler erneut zu begehen. Wir können lernen, nicht zu hart ins Gericht zu gehen und versöhnlich mit uns selbst zu sein. Wir können lernen unsere Emotionen zu regulieren. Wir können unsere Fehlentscheidungen als elementaren Bestandteil unserer Weiterentwicklung und unseres Lebens anerkennen.
コメント