Die meisten KlientInnen haben eine ungefähre Vorstellung von den Themen, die sie einbringen möchten. Immer wieder gleiten sie von diesen ab und kommen wieder darauf zurück -manchmal von selbst, manchmal geleitet von der/dem PsychologIn/PsychotherapeutIn. Oftmals bestehen darüber hinaus gewisse „Tabuthemen“, die von KlientInnenseite gekonnt versteckt werden. Während einiges von BehandlerInnenseite nicht „erahnt“ werden kann, erfolgt für andere Bereiche eine Konfrontation. Gelegentliche Reaktionen darauf können z.B. sein: „Das ist nicht relevant“ oder „Darüber möchte ich nicht sprechen“. Aber ausgerechnet diese unangenehmen Themen, welche wir zu verbergen versuchen, haben einen hohen Stellenwert für die Wirksamkeit einer Therapie und sollten daher unbedingt thematisiert werden.
Im Hintergrund steht oftmals Scham, diese persönliche Seite zu entblößen. Obwohl Offenheit und Authentizität innerhalb der Therapie notwendig sind, neigen manche KlientInnen dazu, sich sozial erwünscht zu präsentieren oder eine bestimmte Rolle einzunehmen, in welcher sie wahrgenommen werden wollen. Dies steht meist im direkten Zusammenhang zur persönlichen Biographie. Persönliche Rechtfertigungen oder zum Teil reale Annahmen können sich auf die Zumutbarkeit für den/die BehandlerIn beziehen. Generell sollte man jedoch vermuten, niemand könne diesen Beruf ausüben, wenn er/sie nicht dazu in der Lage wäre, einiges auszuhalten. Die Aufgabe der KlientInnen kann es jedenfalls nicht sein, ihre/n BehanderIn zu „schonen“.
Wenn etwas als besonders unangenehm erlebt wird, sollte es daher umso mehr offengelegt werden um das Weiterkommen in der Therapie nicht zu blockieren. Natürlich erfordert das einiges an Mut und Vertrauen.
