Unter dem skoptischen Syndrom wird eine psychische Erkrankung verstanden, die mit dem Bedürfnis einer genitalen Selbstverstümmelung einhergeht. Wohingegen zunächst lediglich der Wunsch danach besteht, wird diesem im Verlauf meist aktiv nachgegangen.
Die seltene, bislang kaum erforschte Erkrankung lässt sich in unterschiedliche Sparten einordnen. Als Form des Sadomasochismus wird sie den Paraphilien zugeordnet. Jedoch kann es sich dabei ebenso um eine Geschlechtsdysphorie oder Dysmorphophobie handeln. Erlebt die/der Betreffende sexuelle Erregung im Zusammenhang mit Phantasien bzw. der Ausführung genitaler Selbstverstümmelung, kann von einer Form des Masochismus ausgegangen werden. Gehen damit jedoch Empfindungen einer "Befreiung" einher, ist eine Geschlechtsdysphorie naheliegend. Bestehen Symptome einer Dysmorphophobie, kann sich das skoptische Syndrom im Rahmen autoaggressiver Tendenzen äußern.
Die Ursachen sind bislang unzureichend geklärt, müssen jedoch in Zusammenhang mit der zugrunde liegenden Erkrankung gebracht werden. Nach derzeitigem Stand wird allgemein von sexuell induzierten Schuldgefühlen ausgegangen.
Aufgrund massiver Selbstgefährdung, besteht dringender Behandlungsbedarf. Es wird eine hohe Dunkelziffer vermutet, da die Scham in einer derart intimen Thematik generell groß ist und die Betroffenen sich gehemmt zeigen, Hilfe in Anspruch zu nehmen.