Angehörige mit psychischen Erkrankungen werden meist wenig thematisiert. Dabei betrifft es einen großen Teil der Bevölkerung.
Weihnachten naht...diverse Geschenke wurden über Wochen hinweg besorgt, Rezepte säuberlich ausgewählt, Weihnachtsdeko zusammengesucht und die Wohnung gebührend geschmückt, der Großeinkauf abgeschlossen und in der Küche läuft es auf Hochtouren. Alles muss perfekt sein fürs Familienfest... Doch was, wenn der Onkel mit seinen Depressionen die Runde in den Keller zieht, die Cousine im Kontrollverlust mit Geschirr um sich wirft oder das Herzrasen des Opas zu einer Panikattacke mutiert?
Ganz egal, wie viel Mühe hinter der Organisation steckt, das Gelingen ist von vielen Kriterien abhängig, die meisten haben wir nicht in der Hand...belastete Familienmitglieder bilden nur einen Teil.
Hier ein paar Möglichkeiten für einen besseren Umgang: 1.) Perspektivenwechsel: Die unangenehmen Verhaltensweisen geschehen meist nicht mutwillig. Die Betroffenen wollen nichts "ruinieren", sondern schaffen es nicht, ihren Symptomen zu entkommen. 2.) Freiräume akzeptieren: Stellen wir uns darauf ein, dass der/die ein oder andere in den Rückzug gehen wird anstatt sich zu beteiligen. Ein kurzzeitiges Verlassen der Situation kann sogar eine Strategie darstellen. 3.) Eigene Bedürfnisse wahrnehmen: Was brauche ich persönlich (abgesehen von einem gelungenen Fest)? Wie kann ich dem nachgehen? 4.) Unterstützung anbieten: Wir können uns aktiv erkundigen, ob bzw. wie wir unterstützen können. Dabei bitte auf keinen Fall aufdringlich oder belehrend sein! 5.) Grenzen wahren: Sollten kritische Situationen wie z.B. aggressive Handlungen eintreten, müssen Vorkehrungen getroffen und Hilfe geholt werden.