Tagtäglich werden wir mit unzähligen Entscheidungen konfrontiert. Während die meisten spontan getroffen werden können, beschäftigen uns andere über einen langen Zeitraum hinweg. Letztere begegnen mir häufig in der Praxis. Aufgrund der Allgegenwärtigkeit von Entscheidungen, habe ich mich dazu entschlossen, diesem Thema eine Serie zu widmen.
Entscheidungstypen lassen sich u.a. anhand der Suche nach Lösungsmöglichkeiten einteilen und werden in "Maximizer" und "Satisficer" unterteilt. Maximizer sind perfektionistisch veranlagt, verschaffen sich einen Überblick aller Möglichkeiten und reflektieren diese ausgiebig. Die Entscheidung treffen sie erst, wenn die beste Option verfügbar ist. Satisficer hingegen kommen schneller zu einem Ergebnis indem sie sich für eine Option entscheiden, mit welcher sie einigermaßen zufrieden sind. Trotz mutmaßlich optimaler Entscheidung, erweisen sich Maximizer als psychisch belasteter und neigen häufiger zu Depressionen. Entstehen im Nachhinein weitere Möglichkeiten, ist einerseits das Bedauern erhöht, da bereits ein enormer Aufwand investiert wurde. Andererseits wird der Perfektionismus nicht länger befriedigt. Satisficer investieren weniger, sind sich jedoch dem Risiko bewusst, nicht das Optimum aus der Situation zu holen und nehmen dies in Kauf. Dies führt jedoch im ungünstigen Fall zu impulsiven Fehlentscheidungen. Schlussendlich lässt sich nicht "der" ideale Entscheidungsyp ableiten. Als lohnenswert erweist sich eine Kosten-Nutzen-Abwägung: Handelt es sich im betreffenden Fall um eine wesentliche Entscheidung, dessen Aufwand einer Weitersuche an Möglichkeiten gerechtfertigt ist?