Die Dysmorphophobie entspricht nicht einer Phobie im engeren Sinn, sondern wird vielmehr der Hypochondrischen Störung zugeordnet. Betroffene nehmen sich körperlich entstellt wahr und beschäftigen sich übermäßig mit der äußeren makelhaften Erscheinung - auch wenn diese oftmals objektiv überhaupt nicht gegeben ist. Bestehen tatsächlich leichte körperliche Anomalien, werden diese übertrieben wahrgenommen. Die verzerrte Wahrnehmung kann sich einerseits auf eine vorgestellte Missbildung des gesamten Körpers oder bestimmter Körperteile beziehen bzw. können diese als zu klein oder groß empfunden werden. Andererseits kann sich der subjektive Makel ebenso in Form von Körpergerüchen zeigen. Mit allen Mitteln werden diese zu überdecken versucht - sei es mit Kleidung, Make-up, Muskelpräparaten oder Schönheits-OPs. Durch den hohen Leidensdruck kommt es häufig zum sozialen Rückzug sowie Beeinträchtigungen in weiteren Lebensbereichen.
Oftmals finden Betroffene den Weg zum Chirurgen um ästhetische Korrekturen oder Magenverkleinerungen vornehmen zu lassen. Jedoch ist es mit einem körperlichen Eingriff meist nicht getan, da ein psychisches Problem besteht. Chirurgen sichern sich zunehmend ab, indem sie klinisch-psychologische Gutachten einfordern. Für viele ist es hingegen ein gefundenes Fressen: PatientInnen, die immer wieder aufs Neue kommen. Wichtig wäre eine Abklärung im Voraus um im gegebenen Fall rechtzeitig eine notwendige psychische Behandlung in die Wege zu leiten.
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