Eine Borderline Persönlichkeitsstörung ist geprägt von intensiven Emotionen, so dass sich Betroffene rasch Hals über Kopf verlieben. Als Grenzgänger leben sie in Extremen. Sie gehen aufs Ganze, sind leidenschaftlich und experimentierfreudig -sei es in der Sexualität oder im Lebensstil. In vielen Fällen lassen sie ihre eigenen Grenzen übertreten, so dass ihr Gegenüber den Eindruck erhält, alles sei möglich. Der langweilige Alltagstrott -wie er sich in vielen Partnerschaften einschleicht- bleibt fern, die Beziehung bleibt spannend, wenn auch meist konfliktbehaftet. Die Tendenz zur Idealisierung führt zur Überzeugung, im Gegenüber die Liebe des Lebens gefunden zu haben. Da ihre eigene Identität nicht klar umgrenzt ist, spiegeln sie ihre(n) PartnerIn, passen sich vollkommen an. Beide Seiten sind der Ansicht, einen Seelenverwandten gefunden zu haben. Kein anderer könne diesen Platz ausfüllen, kein anderer könne ihr/ihm das Wasser reichen. Dem Gegenüber wird das Gefühl vermittelt, gebraucht zu werden. Dieser wiederum weist typischerweise ein "Helfersyndrom" auf und glaubt, den/die Betroffene(n) "retten" zu können. Die Schwierigkeiten können zu manch einer vorläufigen Trennung führen; On-Off-Beziehungen sind somit vorprogrammiert.
Partnerschaften im Nachhinein können eine neu gewonnene Sicherheit und Stabilität suggerieren. Oftmals fehlt im Vergleich jedoch der "Kick". Insbesondere in der Sexualität kann dies zu Problemen führen, da künftige PartnerInnen sich nicht zu vorhergehenden Wünschen verführen lassen.
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