Personen in helfenden Berufen können davon betroffen sein, wenn sie kontinuierlicher emotionaler Belastung ausgesetzt sind. Dies kann von Tod und Trauer über psychische Erkrankungen und Traumata bis hin zu schweren Unfällen reichen. Lässt sich eine Abgrenzung immer schwieriger bewerkstelligen, so dass jene Themen über die Arbeit hinaus ständiger Begleiter werden, kann dieser Fall bereits eingetreten sein.
Im Berufsleben ist die Leistungsfähigkeit als Folge beeinträchtigt, was sich zum Teil durch Konzentrationschwierigkeiten erklären lässt. Darüber hinaus zeigen sich Stimmungsschwankungen und allgemeine Reizbarkeit. Einige entwickeln im Verlauf eine emotionale Abstumpfung und legen eine pessimistische Lebenseinstellung sowie Zynismus an den Tag. Soziale Situationen werden gemieden und es kommt zum Rückzug. Neben körperlichen Symptomen (z.B. Erschöpfung, Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden, Kopfschmerzen) leiden Betroffene oftmals unter Schuldgefühlen, in kritischen Situationen falsch reagiert zu haben. Entstande Bilder können sich in den Köpfen festsetzen und in Form von Flashbacks wiederkehren, die häufig auch mit Schlafstörungen einhergehen. Unbehandelt oder zu spät behandelt können sich psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen und Süchte als Selbstmedikation entwickeln.
Prävention gelingt indem ich lerne Prioritäten zu setzen und meine Freizeit aktiv zu gestalten. Es ist notwendig mir bewusst zu machen, über welche Bereiche ich tatsächlich Kontrolle verfüge und welche wiederum nicht in meiner Macht liegen. Selbstfürsorge gehört unbedingt in den täglichen Alltag. Um im Hier und Jetzt zu leben und den Moment als solches zu spüren, können Achtsamkeitsübungen hilfreich sein. Diese selbstständigen Möglichkeiten können natürlich eine Supervision oder Therapie nicht ersetzen.
