Veränderungen gehören zum Leben dazu, lösen aber oftmals ein Unbehagen in uns aus. Evolutionär betrachtet macht das absolut Sinn: Fremde Situationen müssen auf ihre Bedrohlichkeit hin überprüft werden und werden daher zunächst mit Zurückhaltung begegnet. Gerne verharren wir lange in unserer Komfortzone bis wir es wagen, einen Fuß hinaus zu setzen. Als Gewohnheitsmenschen leben wir in Automatismen, wodurch wir erst lebensfähig werden ohne unser Gehirn zu überlasten. Neues birgt immer wieder einen Kraftaufwand und muss sich daher lohnen, begangen zu werden.
Während die einen gerne bereit sind Risiken einzugehen, besitzen andere ein starkes Bedürfnis nach Sicherheit. Ein möglich nahender Kontrollverlust wird kaum ertragen. Neben charakterspezifischen Faktoren spielen biographische ebenfalls eine Rolle. Ist unser Leben von schlechten Erfahrungen geprägt, neigen wir zu Zögerlichkeit, wenn es um Veränderungen geht. Wir fürchten uns davor, falsche Entscheidungen zu treffen -wie wir sie bereits in der Vergangenheit begangen haben- und möchten dem Szenario zu scheitern entgehen.
Besitzen wir ein geringen Selbstwert stehen wir unseren Fähigkeiten unsicher gegenüber und werden uns nicht zutrauen, uns den veränderten Umständen anpassen zu können. Umgekehrt kann auch das eigene Umfeld uns das Unvertrauen gegenüber bringen. Kommen psychische Erkrankungen (z.B. Generalisierte Angststörung, Depressionen, PTBS) hinzu, können Veränderungen gar als unerträglich erlebt werden und die Handlung einschränken.
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