
Eifersucht stellt eine evolutionär notwendige Emotion dar. Welche Menschen neigen jedoch besonders stark zur Eifersucht innerhalb von Beziehungen?
Eine wesentliche Rolle spielt dabei der Bindungsstil in der Kindheit. Erfahren Kinder eine sichere Bindung zu Bezugspersonen, tendieren sie als Erwachsene weniger zu Eifersuchtsgefühlen. Eine stärkere Ausprägung jener Gefühle erleben Personen, die in der Kindheit einen unsicheren Bindungsstil innehatten. Darunter fallen sowohl die unsicher-vermeidende und unsicher-ambivalente, als auch die unsicher-desorganisierte Bindung (Erläuterung zu den verschiedenen Bindungsstilen unter Mary Ainsworth).
Ein geringerer Selbstwert trägt ebenso zu einer höheren Eifersucht bei. Menschen, die ihren eigenen Wert nicht ausreichend schätzen sowie Angst davor haben, nicht zu genügen, können sich nur schwierig auf eine(n) PartnerIn einlassen und diese(n) von ihrer Liebenswürdigkeit überzeugen.
Nicht nur persönliche Faktoren wirken sich auf Gefühle von Eifersucht aus, sondern auch die Beziehung selbst. Merkmale dessen sind die Ausprägung der gegenseitigen Abhängigkeit bzw. das Autonomiebestreben, die gemeinsame Involviertheit und Zuneigung sowie die wahrgenommene Möglichkeit alternativer Beziehungen.
In Bezug auf Eifersucht zeigen sich darüber hinaus kulturelle und gesellschaftliche sowie geschlechtsspezifische Unterschiede.
Das Thema "Krankhafte Eifersucht" wird in einem Folgebeitrag behandelt.